Ja, mein letzter Blogeintrag ist schon einige Zeit her, etwas mehr als drei Monate, um genau zu sein. Aber exakt darum geht es mir bei diesem Post.
Ich weiss nicht wie es euch geht, aber ich persönlich schwanke immer wieder zwischen sollen und wollen. Was ich damit meine? Ich will es euch etwas einfacher erklären. Ich will z.B. diesen Blog hier führen und einfach posten, sobald ich Lust dazu habe. Aber da gibt es auch die anderen Gedanken, dass ich mehr posten sollte, um euch da draussen zu unterhalten, etwas zu bieten und mehr Inhalt anzubieten. Aber wieso habe ich solche Gedanken? Dies ist ja (ehrlich gesagt) mein Blog, also meine Gedanken und somit auch meine Regeln. Dies bedeutet für mich, dass ich so oft (oder eben auch so wenig) schreiben und posten darf, wie ich will. Zudem habe ich den Blog nicht gestartet, um etwas damit zu erreichen, nein, ich war der Auffassung, dass ich einen Ort brauche, indem ich meinen viel zu vollen Kopf leeren kann und einfach drauflos schreiben kann, was ich will. Eine Art Denkarium, wenn man so will (Die Harry Potter-Fans da draussen wissen nun, von was ich spreche).
Schlimmer ist aber, ich habe diesen Gedanken aktuell bei meinem Filmblog, filmcheck.ch. Ja, ich betreibe einen Blog und bewerte darauf Filme. Dies sollte aktuell geschehen, da immer wieder neue Filme rauskommen und sich niemand eine Kritik zu einem Film durchlesen will, der nicht gerade auf der grossen Leinwand zu sehen ist sondern bereits vor Jahren auf DVD, Blu-ray oder VOD erschien. Aber da haben wir das Problem ja schon: Das Wort „sollte“. Seit wann bestimmt dieser Blog, wann ich etwas poste? Schreibe ich den Blog oder schreibt der Blog mich? Sicherlich ersteres. Denn dieser Filmblog war anfänglich nicht dazu gedacht, Menschen damit zu helfen sich zu entscheiden, welchen Film sie im Kino anschauen wollen. Es ging wiederum darum, meinen Gedanken einen Ort zu geben. Nachdem ich dann noch den Entschluss gefasst hatte, meinen Filmblog auch auf YouTube anzubieten, war ich zu Anfang sehr euphorisch. Nicht dass ihr mich falsch versteht, ich bereue den Schritt keinesfalls. Aber nun habe ich immer mehr den Gedanken, wieso ich nicht mehr dafür mache? Wieso ist das so? Klar, mir gefällt es irgendwie kleine Filmchen zu produzieren. Mir ist es auch egal, wie viele Menschen sich diese dann ansehen, das ist für mich eher nebensächlich. Aber der Zeitaufwand, den ich darin investiere (nicht nur in die Filme selbst, sondern auch in den Blog an sich) ist riesig. Mittlerweile dauert es bei mir gut eine Stunde, bis ich einen Filmblog geschrieben habe und dieser zur Veröffentlichung bereit ist, was aber voraussetzt, dass ich in einer ruhigen Umgebung bin, von der ich nicht abgelenkt werde durch Lärm, Gerede oder Musik. Für ein Video dauert das ganze immer noch deutlich länger und beansprucht mehrere Stunden.
Und seit einiger Zeit schwankte das „ich will einen Blogpost schreiben“ zum „oh, ich sollte wieder mal etwas schreiben“ und das gefällt mir gar nicht. Ich habe keine Ahnung wie ihr das seht, und ob ihr meinen Blog überhaupt lest (bzw. mittlerweile schaut) aber ich habe ehrlich gesagt die Nase voll davon, mir Gedanken darüber machen zu müssen, ob ich jetzt wieder etwas posten sollte oder nicht. Ich arbeite schon den ganzen Tag und will mir dann nicht noch in der freien Zeit etwas aufhalsen, was ich machen soll. Ich will es wieder machen wollen. Dies beinhaltet auch, dass ich vielleicht in Zukunft etwas weniger aktiv daran sein werde, Filmchecks zu schreiben und zu posten (Was allgemein während der Weihnachtszeit bei der Arbeit schwierig wird und da ich Anfang Jahr auch noch Umziehe, macht es das ganze nicht einfacher).
Ich will wieder zurückkommen vom sollen, zum wollen. Filmcheck soll mir wieder Spass machen, sonst macht das ganze sowieso keinen Sinn mehr und ich könnte es gleich sein lassen. ich hoffe ihr habt dafür Verständnis.
Nun will ich aber wissen, wie sieht es bei euch aus? Habt ihr auch ab und zu einen Kampf zwischen sollen und wollen? Habt ihr sowas gerade hinter euch oder steht ihr noch kurz davor? Mich würde es interessieren, inwiefern ich damit alleine bin oder wie sehr das andere Menschen auch noch beschäftigt.
Also, man liest sich.
Jupiter
Zum Thema „sollen und wollen“. Diese zwei Aspekte sind meiner Meinung nach in vielen Situationen des Lebens vorhanden. Da denke ich bei mir an Beruf und Studium, Hobby im Verein etc. Irgendwo ist alles eigentlich ein wollen (schliesslich hat man sich freiwillig dafür entschieden), aber schlussendlich wird es eine Pflicht, etwas zu tun. Diese Pflicht erfüllt aber einen höheren Zweck, der mit Zufriedenheit endet, und somit indirekt wiederum zu einem „Wollen“ umgewandelt wird.
Erst wenn man merkt, dass durch die Tätigkeit keine Zufriedenheit (mehr) eintrifft, sodass man eigentlich auch darauf verzichten könnte und nichts fehlen würde, dann sollte man seine Situation beginnen zu überdenken. Denn dann scheint es nur noch ein „sollen“ zu sein.
Ich weiss nicht, ob diese Antwort wirklich auch zu deiner Situation passt, aber ich dachte, ich gebe mal meinen Senf dazu. 🙂