Ich bin nun seit knapp 17 Wochen im Militär und meine Gedankengänge sind langsam grüner als grün. Ich habe noch knapp 4 Wochen zu überstehen, bis ich die VBA (Verbandsausbildung) in Rafz (einem kleinen Kaff an der Grenze zu Deutschland) beendet habe und in meine Durchdiener-Zeit übertrete. Diese werde ich voraussichtlich in Frauenfeld verbringen. Was ich da genau mache ich noch nicht ganz klar, das wird sich aber hoffentlich bald herausstellen. Denn irgendwann würde ich schon gerne wissen, was ich eigentlich zu tun habe.
Mehr beschäftigt mich im Moment aber die Frage, ob ich weitermachen soll. Für alle die die Bedeutung davon nicht kennen, das heisst, dass ich mir überlege, ob ich nicht im Rang und Grad aufsteigen will. Dadurch würde ich eine längere Zeit im Militär bleiben müssen und diverse Schulen besuchen, um mir den „Grad“ abzuverdienen, hätte aber einen deutlich besseren Lohn und die Möglichkeit, andere herum zu kommandieren (hier böses Lachen einfügen).
Die Tatsache, dass ich mir dann die 300 Diensttage am Stück abstreichen kann ich zwar klar nicht gerade vorteilhaft, aber die zusätzlichen Tage hätte ich einen deutlich höheren Lohn, was das ganze wieder viel erträglicher macht. Und wenn ich sehe was es im Schweizer Militär für Idioten im Kader gibt, dann muss ich mir sagen kann ich definitiv auch Menschen führen, wenn nicht sogar besser als manche der Vorgesetzten, die ich bis jetzt gehabt habe.
Ich könnte mich auch immer noch in meiner Durchdiener-Zeit dazu entscheiden weiterzumachen, womit sich meine Diensttage halt einfach immer verlängern würden. Deshalb versuche ich eigentlich, bis zum Ende der VBA am 31.07.2015 für mich selbst herauszufinden, ob ich weitermachen will. Ob das dann tatsächlich der Fall ist, werdet ihr sicherlich auch auf irgendeinem Weg erfahren. Sei es durch einen Blogpost, oder einem kleinen Tweet zwischendurch.
Nun aber zurück zur VBA, in der ich im Moment stecke. Wir haben vor 2 Wochen den Standort und die Kompanie gewechselt, was mir einen abwechslungsreicheren Einblick in die verschiedenen Arten der Schweizer Armee geboten hatt. Vom eher unfähigen und lockeren Kader am alten Standort in Lyss, zum militärisch sehr korrekten und deutlich strengeren Kader in Rafz. Meine Aufgabe hier ist es, mich mit meinem Team an Diagnostikern bereit zu halten, falls sich auf einer Übung der Kompanie ein Fehler ergibt und wir den finden bzw. beheben müssen.
Das ganze nennt sich „Häsibe“ – „Hält sich bereit“ und man macht ehrlich gesagt gar nichts. Was vor und Nachteile hat. Nachteil ist definitiv die Tatsache, das wir nach nur 1.5 Wochen kein Zeitgefühl mehr haben und Wochentage verwechseln, da man oft den ganzen Tag durch nur noch am schlafen ist. Vorteil ist, dass man viel Freizeit hat die man geniessen kann, da man nicht von jemandem z.B. zum putzen der Kaserne verdonnert werden kann, da man, theoretisch gesehen, auf der Übung dabei ist und sich bereit halten muss. So verbringen wir unsere Zeit mit Filmen, die ich mitgebracht habe und mal ehrlich, so schlimm ist das nicht wirklich (*zwinkert mit dem Auge*).
Unerträglicher ist hingegen die grosse Hitze, die sich im Moment hier breit macht und uns unter den langen Hosen, den Kampfstiefel usw. schwitzen lässt. Wir fühlen uns wie Bären in der Wüste. Wir suchen uns jedes auch noch so kleine schattige Plätzchen, an dem man sich aufhalten kann. Oder man verlässt die ZSA (Zivilschutz Anlage) erst gar nicht, da so ein Bunker eine sehr angenehme und kühle Atmosphäre hat.
So, jetzt seid ihr wiedermal auf dem aktuellen Stand der Dinge was mein Leben angeht.
Also, man liest sich!
Jupiter