Immer mehr für immer weniger…

Wir alle kennen das, ob bewusst oder unbewusst. Unsere Gesellschaft schreit nach mehr. Egal ob es die neuste Technik, die neuste Musik, der neuste Film oder das beste Essen ist. Leider sind aber die meisten nicht gewillt, für mehr, auch mehr zu zahlen.

Eines der erschreckendsten Beispiele dafür ist die Musik und vor allem die Filmindustrie. Geht man als Kind noch davon aus, dass man z.B. Musik gratis bekommt, weil Mama und Papa das organisieren, merkt man sollte man als Jugendlicher/Erwachsener begreifen, dass ich für eine Dienstleistung bezahlen muss, wenn ich sie in Anspruch nehmen bzw. nehmen will.. Denn was ist Musik? Ein Produkt von mehreren Menschen, um andere Menschen zu unterhalten. Und darin steckt Arbeit, Zeit und meist auch Gefühl. Man bezahlt ja auch den Klempner, den Elektriker oder den Koch im Restaurant. Umso unverständlicher ist für mich die Tatsache, dass viele, denen ich sage/antworte, dass ich einen Spotify Premium Account besitze und damit pro Monat CHF 12.95 zahle, mich fragen wieso ich denn „so viel Geld“ für Musik ausgebe.

Viel Geld? Knappe CHF 13.- innert 30 Tagen und ich habe unbegrenzten und uneingeschränkten Zugriff auf die komplette Musikbibliothek von rund 30 Mio. Songs. 30 MILLIONEN! Das ist eine absolut lächerlich hohe Anzahl an Songs für einen mickrigen, kleinen Preis. Und wenn ich so ein Angebot bekomme, bezahle ich gerne dafür. Schliesslich will ich in meiner Arbeit auch bezahlt werden. Nicht ausgeschlossen dass ich darüber neue, gute Musik entdecke und mir dann so ein Album auch auf CD kaufe.

Ein ähnliches Schicksal hat auch die Filmindustrie erlitten. Nur ist es da mit Webseiten wie kino.to oder dessen unzähligen Nachfolgern leider umso populärer, nicht nur für Eine Dienstleistung nicht zu bezahlen, sondern sie auch noch illegal zu konsumieren. Okey, in der Schweiz ist der Download solcher Inhalte straffrei. Dennoch erachte ich das als nicht richtig. Gerade auch, weil bei einem Film oder einer Serie noch viel mehr Menschen an der Produktion beteiligt waren. Was ist also so schlimm daran, Kinoeintritt zu zahlen? Mann bekommt den Film in brillanter Qualität und nicht in einem abgehackten und aus Bild und Tonspur zusammen gschnittenes Irgendwas. Man muss es vielleicht nicht in so grossem Stil betreiben wie ich, und sich ein Filmehimmel aus knapp 650 DVDs und Blu-rays zusammenstellen. Aber ein Account bei einem Streamingdienst wie Netflix reicht schon, um der Filmindustrie wenigstens einen kleinen Teil zurückzugeben. Und wenn einem dann ein Film gut gefällt, wieso den nicht physisch kaufen?

Am wenigsten ergibt dieser Sparwahnsinn beim Essen sinn. Essen sollte nicht unbedingt billig, sondern gut sein. Also, vielleicht auch mal zu Bio greifen. Oder aus der Region. Wie wäre es, mal auf einem Bauernhof einzukaufen? Oder den Wein direkt beim Weinbauer. Ebenso schlimm ist der Umgang mit Haltbarkeitsdaten. Es steht nicht umsonst „Mindestens haltbar bis …“ auf den Packungen drauf. Mindestens. Das heisst nicht, wenn das Datum überschritten ist wird es aus Prinzip weggeworfen. Nein, man kann die Verpackung auch öffnen und sich von der Qualität des Produkts überzeugen. Jogurts kann man noch gut mehrere Tage nach dem Datum essen. Eine Packung Speck ebenfalls. Alles mal mit Geruch und Geschmack testen. Keine Angst, das wird euch nicht umbringen! Wenn’s nicht schmeckt, könnt ihrs ja ausspucken und dann wegschmeissen. Aber bitte in den Biomüll.

Mal angenommen, niemand zahlt mehr für solche Inhalte. Dann fliesst kein Geld mehr in die Firmen, die solche Inhalte produzieren und dann werden erstmal Stellen gestrichen und nach und nach die Produktion eingestellt. Ergo, wenn man nicht für die Dienstleistung bezahlt, erhält man irgendwann auch keine Dienstleistung mehr. Weder käuflich, noch gratis.

Habt ihr Erfahrungen mit Essensresten gemacht? Bezahlt ihr für eure Musik und schaut ihr Filme noch auf DVD/BD? Schreibt es mir in den Kommentaren!


Also, man liest sich.

Jupiter

Ein Kommentar

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  1. Hendrik · November 1, 2015

    Ich glaube hier könnten wir fast einer Meinung sein. Was Lebensmittel betrifft, bin ich absolut kein Freund davon welche zu entsorgen, weil das MHD erreicht ist, oder die Packung schon zwei Tage offen ist. Alles was noch verzehrbar ist, wird auch gegessen und ich achte auch darauf, dass Produkte die sich dem MHD nähern eher aufgegessen sind, als die, die noch eine Woche mehr Zeit haben.

    Was Filme und Musik betrifft, sind da Netflix und Spotify Premium meine Freunde. Gute Filme werden aber auch gerne mal im Kino geschaut oder bei iTunes oder auf Blu-Ray gekauft. Zwar nicht so viele wie du, aber wenigstens mal den einen oder anderen. Bei Musik bin ich immer bereit mir die Alben, entweder als Download oder als CD, zu kaufen, wenn es mir richtig gut gefällt. Keine 10 Euro für so viel Musik wie ich mag im Monat sind ein echter Kampfpreis. Bei Künstlern, deren Musik ich wirklich mag, fahre ich gerne zu Konzerten oder zu Festivals wo diese spielen. Das ist quasi fast das gleiche, wie einen richtig guten Film auf Leinwand im Kinosaal genießen zu können und nicht nur von der Plastikscheibe.