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So, ich sitze bereits im Zug auf dem Weg zur dritten Woche in der Schweizer Armee und es ist Zeit für einen kleinen Rückblick.

Wieso ich diesen Rückblick erst am Sonntag Abend schreibe? Genau darum geht es jetzt. Dass das Militär Zeit- und Nervenraubend sein wird, war mir bereits von Anfang an klar. Dass das grösste Problem aber nicht körperlich, sondern psychisch werden wird, war mir lange nicht klar.

Das schlimmste am Militär ist der Gedanke, alles Privatleben irgendwie in die Zeit zwischen Samstag Morgen ca. 8.00 Uhr und Sonntag Abend 23.30 Uhr zu quetschen. Dass sowas auf Dauer nicht richtig funktionieren kann, ist mir jetzt auch bewusst. Klar, ich bin erst in meiner (bald) dritten Woche, dennoch sind diese zwei Wochenenden vollgestopft mit Programm gewesen, um meine verlorene Privatzeit unter der Woche irgendwie wieder aufzuholen. Und ich merke jetzt schon, wie ich einige Freunde hinten ansetze, meine Mom mich sowieso nicht mehr zu Gesicht bekommt und ich selbst mit meinem Wochenende nicht wirklich zufrieden bin.

Wie also soll ich denn glücklich sein? Einfache Antwort, schwierige Ausführung: Ehrlich sein. Ehrlich zu mir selbst sein und meine wichtigsten Bedürfnisse über Kleinigkeiten stellen, damit ich wenigstens an knapp 35h in der Woche zu etwas komme, das ich sekbst genau so will. Soll nicht heissen dass ich meine Wochenenden nicht geniesse, aber etwas Zeit für mich würde schon nicht schaden. Wenn man unter der Woche komplett weg ist, will irgendwie jede Person am Wochenende ein Stück von dir ab haben. Das zerrt an den Nerven.

Also Plan für nächste Woche: Machen was ich will, und auch mal Nein sagen können.

So, jetzt aber noch zum grünen Dienst selbst. Die zweite Woche war doch aufregender als die erste, da wirklich militärisches dazu kam und nicht nur Materialfassen und Umgangsformen lernen. Ich freue mich irgendwie sogar auf das KD Schiessen und das 300m Schiessen. Denn Verschiebungen sind zwar unangenehm für Rücken und Beine, aber doch eine willkommene Abwechslung im Alltag. Genauso wie das Schiessen. Und ab Mittwoch werde ich Zimmerchef (ZiChe) sein, heisst ich darf noch früher aufstehen (YAY!!!) (Ich hoffe doch mal, Sarkasmus muss ich euch nicht erklären). Mal sehen ob das gut kommt.

Also, man liest sich!

Jupiter