Der grüne Röstigraben

So, die letzte Woche AGA (Allgemeine Grundausbildung) ist vorbei und ab jetzt wird’s sau schwer! (Haha, haha, ha, als ob) Nein Quatsch, ab sofort wird’s einiges gemütlicher. Hoffe ich. Aber erstmal zur letzten Woche.

Die war geprägt von der GROSSEN (ja, absichtlich in Grossbuchstaben) Inspektion, die am Dienstag geführt wurde. heisst, ein sehr, sehr, sehr, sehr hoher Militärtyp hat unseren Waffenplatz besucht und unsere Kompanie inspiziert. Also was wir alles gelernt haben. Die Inspektion ist nicht für unseren Kompaniekommandanten, sondern „Für euch selbst“. Als er diesen Satz gesagt hat, mussten wir uns alle das Lachen sehr verkneifen. Denn als ob irgendein Rekrut diese Inspektion auch nur im mindesten interessiert hätte. Dennoch haben wir (einigermassen) gut abgeschnitten, und wären gewisse Menschen von unserem Zug nicht in der Zugschule auf die Fresse geflogen, wäre es sicher noch besser gewesen. Mit einer Gesamtnote von 3.4 von möglichen 5 (1=Nicht erfüllt, 4=sehr gut, 5= perfekt und nicht erreichbar) können wir doch sehr zufrieden sein.

Dann hatte die Woche noch etwas zu bieten. Als ob der Röstigraben in der Schweizer Armee nicht schon gross genug wäre, wurde er am Donnerstag vom Graben zum schwarzen Loch.

Kleine Randnotiz für nicht-Schweizer: Der Röstigraben ist die imaginäre Grenze zwischen deutsch- und französisch sprechenden Schweizern. So stimmt z.B. meist der französische Teil der Schweiz an Abstimmungen komplett anders als der deutschsprachige Teil.

Am Donnerstag also wurde alles übertrumpft, was übertrumpft werden konnte. Die ABC-Leute (Atomar, Biologisch und Chemische Waffenabwehr) verschoben am Freitag nach Thun und haben dementsprechend ihre Freude im letzten Ausgang am Donnerstag ausgelassen. Zu spüren bekamen das vorallem aber die nicht-ABCler, die einfach nur ihren Ausgang geniessen wollten und auch in der nächsten Woche in Lyss auf der Strasse gesehen werden würden. Die Romands (französisch sprechende Schweizer) haben sich etliche Schandtaten erlaubt, wie etwa kotzen, pissen, Pöbelei usw. Als „Straffe“ (Kollektivstraffen gibt es ja nicht, deshalb haben sie es als Übung deklariert) erhielt die ganze Kompanie 3h Schlaf und eine Übung „Fürio“ (Brandschutz-Übung) dazu. Entsprechend den Umständen waren wir alle nicht gerade gut auf die Romands anzusprechen…

Wir hoffen jetzt nur, dass diejenigen, welche sich solche Schweinereien erlaubt haben, eine gerechte Straffe bekommen und auch in Thun dafür bestraft werden. Mehr aber noch, dass wir in Lyss verschont werden. Wenn wir weiterhin bestraft würden, für Taten, die wir nicht begangen haben, sehe ich schwarz für unsere Kompanieführer.

Mal sehen was die nächste Woche bringt und wie meine Fachrichtung IMFS (Richtstrahl Übertragung) wohl werden wird.


 

Also, man liest sich!

Jupiter

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